Ursachen, Symptome, Beschwerden & mehr (2024)

  • Vitalstoffe
  • Aminosaeuren
  • Arginin-ornithin

Beim StoffArgininin derStrukturformL-Argininhandelt es sich um einesemi-essentielle Aminosäure, die der Körper nur bedingt selbst herstellen kann. Vor allem in der Wachstumsphase, während der Schwangerschaft sowie infolge von schweren Verletzungen und Verbrennungen kann es zu Engpässen kommen. Daher ist eine Zufuhr mit der Nahrung wichtig. L-Argininist an mehreren Prozessen im Körper beteiligt und zudem die Vorstufe der AminosäureL-Ornithin. L-Argininbeeinflusst die Freisetzung verschiedener Hormone und hat Einfluss auf denBotenstoffStickstoffmonoxid(NO). Außerdem ist L-Argininals Baustein für Kreatin und Kollagen wichtig für dieZellgesundheitund in dem Zusammenhang auch für die Wundheilung und denKnochenstoffwechsel. L-Argininspielt aber auch eine Rolle bei der Bekämpfung von Eindringlingen, indem es an der zellulärenImmunantwortbeteiligt ist. Darüber hinaus kommt L-Arginineine wichtige Funktion beiEntgiftungsprozessenund der körpereigenenProteinsynthesezu. Ein Mangel kann diverse Beschwerden zur Folge haben, darunter Leistungsabfall und Unruhezustände, aber auch Herzbeschwerden,Infektanfälligkeitund eine verschlechterte Wundheilung.

Inhaltsangabe


    1. Ursachen
    2. Symptome
    3. Behandeln und vorbeugen
    4. Täglicher Bedarf
    5. Risikogruppen
    6. Passende Produkte
  1. Häufige Fragen
  2. Quellen

Funktion im Körper

Im Zusammenspiel erfüllenL-Ornithinund dessen Vorstufe L-Arginineine Reihe von Funktionen im Körper:

  • Freisetzung vonWachstumshormonen, Insulin undNoradrenalin
  • Regulierung desCholesterinspiegels
  • Kreatinsynthese
  • Proteinsynthese
  • Kollagenaufbau, Wundheilung,Knochenstoffwechsel
  • Ammoniakentgiftung
  • Harnstoffsynthese
  • zelluläreImmunantwort
  • Entstehung desBotenstoffsStickstoffmonoxid(NO)

In Studien konnte dieblutdrucksenkendeund potenzsteigernde Wirkung von L-Arginin(als Vorstufe vonStickstoffmonoxid) nachgewiesen werden.

Arginin&Ornithin-Mangel

Oft reicht dieEigensynthesevon L-Argininnicht aus, um den täglichen Bedarf an der Aminosäure L-Argininzu decken. Das ist auch insofern problematisch, alsL-Ornithinnur mithilfe von L-Arginingebildet werden kann.

Ursachen

Ein Mangel an den Aminosäuren L-ArgininundL-Ornithinist vor allem während der Wachstumsphase und in der Schwangerschaft möglich. Infolge von Traumata wie Verbrennungen oder anderen Verletzungen ist der Umsatz vor allem von L-Argininzur Wundheilung ebenfalls erhöht. Oft reicht dann dieEigensynthesenicht aus. Die Aminosäuren müssen in dem Fall mit der Nahrung oder gegebenenfalls mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln oral zugeführt werden.

Arginin & Ornithin-Mangel Symptome

Folgende Symptome können bei einem Mangel auftreten:

  • Wundheilungsstörungen
  • Infektanfälligkeit
  • Bluthochdruck
  • Leistungsabfall
  • Schlafstörungen undUnruhezustände

Arginin & Ornithin-Mangel behandeln und vorbeugen

Im Normalfall genügt eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung, um einem Mangel vorzubeugen. Bereits eine Handvoll Kerne oder Nüsse, aber auch einHähnchenfiletsorgen dafür, dass der Körper mit ausreichend L-ArgininundL-Ornithinversorgt wird. Im Bedarfsfall, vor allem nach Operationen, Traumata, aber auch während der Schwangerschaft sowie in Wachstumsphasen könnenSupplementezusätzlich helfen, den Mehrbedarf zu decken. Zur Vermeidung eines Mangels ist die präventive Gabe vonSupplementeebenfalls bei bestimmten Krankheiten empfehlenswert, darunterNiereninsuffizienz sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere Bluthochdruck. Die genaue Dosierung besprechen Sie am besten mit Ihrem behandelnden Arzt.

Selbstbehandlung

Zur Selbstbehandlung leichterMangelsymptomereicht meist eine Ernährungsumstellung. Fisch und Fleisch sind gute Lieferanten der Aminosäuren. Aber auch Vegetarier und Veganer müssen keinen Mangel befürchten, sofern Nüsse, Samen, Getreide und Hülsenfrüchte regelmäßig Teil der Ernährung sind. SchwerwiegendeMangelzuständesollten durch den Arzt behandelt werden. Oft ist kurzfristig die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln nötig.

Überdosierung

Tägliche Dosen von zwei bis sechs Gramm von L-Arginingelten als verträglich. Bei hohen Dosen kann es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen, außerdem verdrängt L-Arginindann die essentielle Aminosäure L-Lysin. Aufgrund seiner gefäßerweiterndenWirkung kann die erhöhte Gabe von L-Argininzu Rötungen, sogenanntenFlushsundBlutdruckabfall führen. Die langfristige Einnahme von L-Argininerhöht das Risiko vonnitrosativemStress durch die verstärkteNO-Bildungund Peroxynitrit-Synthese. Wird L-Argininzu therapeutischen Zwecken über einen längeren Zeitraum eingenommen, sollte die Aminosäure daher um die Gabe von Antioxidantien wie Vitamin C und/oderMisch-TocopherolenwieGamma-Tocopherol ergänzt werden.

Täglicher Bedarf

Für gesunde Erwachsene besteht eine täglicheZufuhrempfehlungvon zwei bis sechs GrammL-Argininsüber die Nahrung oder durch Nahrungsergänzungsmittel. Zu therapeutischen Zwecken sind höhere Dosen von bis zu 30 Gramm täglich möglich. Meist wird das Präparat dannenteralbzw.parenteralverabreicht, um beispielsweise die Wundheilung zu verbessern.

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Risikogruppen Arginin & Ornithin-Mangel

RisikogruppeBeschreibung

Während der Schwangerschaft benötigt der Körper besonders viel L-Arginin, um sowohl das ungeborene Kind, als auch die werdende Mutter ausreichend zu versorgen. Oft reicht dieEigensyntheseder Schwangeren nicht aus und eine Ernährungsumstellungbzw.Supplementesind nötig.

Kinder und Jugendliche

In der Wachstumsphase benötigt der Körper hohe MengenL-Arginins, um den Organismus mitWachstumshormonenzu versorgen und eine gesunde Entwicklung sicherzustellen. Daher ist während dieserLebensphaseeine gesunde Ernährung besonders wichtig.

Frauen in den Wechseljahren

Arginin wirkt gefäßerweiternd und kann so die Durchblutung von Haut und Haarwurzeln verbessern.

Sonstige

Nach Verletzungen oder Operationen
Kommt es zu Verletzungen oder Verbrennungen, läuft die Wundheilung auf Hochtouren. Hierfür benötigt der Körper L-Argininin großen Mengen. Auch infolge von Operationen benötigt der Körper ein Mehr an L-Argininfür einen funktionierenden Heilungsprozess.

Arginin & Ornithin findet Anwendung bei

AnwendungsgebietBeschreibung
Osteoporose

L-Argininist an derKollagensynthesebeteiligt und damit unter anderem ein wichtiger Faktor für den Knochenaufbau. Eine Studie von 2002 hat gezeigt, dass ein L-Arginin-Mangel dasOsteoporoserisikoerhöht. Weitere Studien sind nötig, aber möglicherweise kommt L-Argininin Zukunft eine Funktion bei der Behandlungbzw. Prävention von Osteoporose zu.

Herzprobleme

Aufgrund seinergefäßerweiterndenWirkung kann L-Argininbei Bluthochdruck helfen. Darüber hinaus konnte in Studien gezeigt werden, dass L-Argininden Cholesterinspiegel reguliert. Offenbar beugt eine gute Versorgung mit L-Arginindarüber hinaus Arteriosklerose vor.

Diabetes

Scheinbar übt L-Arginineinen regulativen Einfluss auf dieInsulinsensitivitätaus. Weitere Studien sind in diesem Bereich jedoch vonnöten.

Kinderwunsch

DerBotenstoffStickstoffmonoxid(NO) ist nötig für eine Erektion. L-Argininbeeinflusst aber nicht nur dieNO-Synthese, sondern wirkt zudemgefäßerweiternd. Daher geht man von einer potenzsteigernden Wirkung von L-Argininaus. Die Aminosäuren L-ArgininundL-Ornithinsollen zudem dieSpermienqualität, inklusive Anzahl, Lebensdauer und Beweglichkeit erhöhen. Weitere Studien sind jedoch nötig.

Infektionskrankheiten und Entzündungen

L-Argininspielt eine entscheidende Rolle bei der zellulärenImmunantwort. Eine gute Versorgung mit der Aminosäure beugt daher Infekten vor.

Nervenerkrankungen

Erste Untersuchungen zeigen einen Zusammenhang zwischen einem L-Arginin-Mangel und Alzheimer. Offenbar schützt eine gute Versorgung mit der Aminosäure vorneurodegenerativenKrankheiten, indem die Durchblutung verbessert wird und sich weniger Plaque in den Gefäßen ablagert.

Häufige Fragen und wissenswertes

Was verbessert die Aufnahme vonArginin&Ornithin?

ZurFunktionsverbesserungvon L-Argininempfiehlt es sich, die tägliche Dosis über den Tag zu verteilen. Vor allem in der Alzheimerpräventionhat sich zudem die zusätzliche Gabe vonB-Vitaminen(Vitamin B6, Vitamin B12 und Vitamin B9) bewährt, um etwa denHomocysteinspiegelzu senken. Bei höheren Dosen sollte die Gabe von L-Argininmit Antioxidantien und/oder Misch-Tocopherolenkombiniert werden, um Nebenwirkungen vorzubeugen.

Was verschlechtert die Aufnahme vonArginin&Ornithin?

HoheEinmaldosen sowie die isolierte Einnahme von L-Argininführen zu einer verschlechterten Wirksamkeit der Aminosäure. Mitunter kann der Körper die L-Arginin-Aufnahme dann sogar verwehren.

Arginin-Dosierung

L-Argininsollte im Normalfall nicht in höheren Dosen als zu sechs Gramm täglich eingenommen werden. Höhere Gaben von L-Argininkönnen zu therapeutischen Zwecken sinnvoll sein, müssen dann jedoch unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

L-Argininhochdosiert

Dosen über sechs Gramm täglich sollten einerseits unbedingt über den Tag verteilt aufgenommen werden, andererseits unter ärztlicher Aufsicht und niemals auf eigene Faust erfolgen.

L-ArgininEinnahme

L-Argininwird meist in Tabletten- oderKapselformangeboten. Auch Pulver sind möglich sowie flüssige Präparate.

L-ArgininNebenwirkungen

Bauchschmerzen, Durchfall und andere Magen-Darm-Beschwerden sind vor allem beihochdosiertenEinmaldosenzu erwarten. Außerdem kann es zu einem plötzlichenBlutdruckabfallund unangenehmerGesichtsröte(Flush) kommen.

L-ArgininMuskelaufbau

Durch L-Argininwird dieGlykogeneinlagerungim Muskel gefördert. Durch diegefäßerweiterndeWirkung von L-Arginin werden die Muskeln besser mit Sauerstoff versorgt. Daher nutzen Bodybuilder und andere Sportler L-Argininmitunter zur Unterstützung des Muskelaufbaus.

Ornithinaspartat

Eine schwereLeberzirrhosezieht oft eineEnzephalopathienach sich. Diese Komplikation erhöht dasMortalitätsrisikovon Leberzirrhose-Patienten um ein Vielfaches. Die frühzeitige Behandlung vonLeberzirrhose-Patienten mitL-Ornithin-L-Aspartat hat sich in diesem Zusammenhang alsbegleittherapeutischeMaßnahme bewährt.

Quellen

-Burgerstein, U.,Schurgast, H, Zimmermann, M: Handbuch Nährstoffe - Vorbeugen und heilen durch ausgewogene Ernährung (2012), Trias Verlag (12. Auflage)
-http://www.spektrum.de/lexikon/ernaehrung/aminosaeuren/392
-http://pen.sagepub.com/content/19/3/227.short
-http://www.aminosaeure.com/aminosaeuren/arginin.html
-http://www.pnas.org/content/86/9/3375.short
-http://nutritionreview.org/2013/04/arginine-select-phytonutrients-enhance-libido/
- http://www.pta-aktuell.de/pta-service/news/11698-Arginin-Mangel-Ursache-fuer-Alzheimer/
-http://www.wirkungsweise.ch/index.asp?page=larginin
-http://www.arginin.org/
-http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=19181
- http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1359/jbmr.2002.17.7.1264/full

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